Die Gorch Fock ist ein deutsches Segelschulschiff der Deutschen Marine, benannt nach dem Schriftsteller Johann Wilhelm Kinau, der unter dem Pseudonym Gorch Fock bekannt wurde. Das Schiff wurde 1958 in Dienst gestellt und ist der Nachfolger eines gleichnamigen Segelschulschiffs, das 1933 gebaut wurde und nach dem Zweiten Weltkrieg als Reparationszahlung an die Sowjetunion übergeben wurde. Die Gorch Fock dient in erster Linie der Ausbildung von Offizieranwärtern und Kadetten und bietet ihnen die Möglichkeit, grundlegende Seemannschaft und maritime Navigation zu erlernen.

Das Schiff selbst ist ein Dreimast-Bark mit einer Länge von 89,32 Metern und einer Segelfläche von etwa 2.037 Quadratmetern. Die Gorch Fock kann eine Geschwindigkeit von bis zu 12 Knoten erreichen, sowohl unter Segeln als auch unter Motor. Ihre Konstruktion aus Stahl und das traditionelle Design machen sie zu einem beeindruckenden Beispiel für die Verbindung von klassischer Segelkunst und moderner Technik. Neben ihrer Ausbildungsfunktion nimmt die Gorch Fock auch an internationalen Segelregatten und maritimen Veranstaltungen teil, wo sie als Botschafterin der deutschen Seefahrt und Marine dient.

In den letzten Jahren hat die Gorch Fock jedoch auch einige Kontroversen erlebt, insbesondere im Zusammenhang mit umfangreichen und teuren Instandsetzungsarbeiten. Die Kosten für die Sanierung des Schiffes, die ursprünglich auf rund 10 Millionen Euro geschätzt wurden, stiegen auf über 135 Millionen Euro, was zu intensiven Diskussionen und Kritik führte. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Gorch Fock ein Symbol für maritime Tradition und Ausbildung und spielt eine wichtige Rolle in der deutschen Marine.